Viele Einfälle für die Bürgerkirche
Förderverein Friedhofkirche und FREIRaum – Balingen kreativ suchen Ideen 2023
Das älteste Gebäude der Stadt soll zum Ort der Kultur und Begegnung werden. „Bürgerkirche“ – unter diesem Schlagwort läuft die Suche nach Ideen für die Zukunft der Friedhofkirche.
Ideensuche, das ist ein kreativer Prozess. Und so tat sich der Förderverein Balinger Friedhofkirche e. V. mit dem Verein FREIRaum – Balingen kreativ e. V. zusammen, um in einer offenen Veranstaltung die Gedanken fließen zu lassen. Zahlreiche Balingerinnen und Balinger fanden den Weg dazu in die Friedhofkirche.
Nach einem Musikstück von Manfred Wörner und Horst Knoblich wurden sie vom Fördervereinsmitglied Claus Kimmerle begrüßt, der kurz die Rahmenbedingungen erläuterte: Die Friedhofkirche, die in den letzten Jahren überwiegend für Trauerfeiern genutzt wurde, soll Bürgerkirche werden in der zukünftig auch Veranstaltungen stattfinden können. Danach lag es an Bernhard Jung von FREIRaum Balingen, den kreativen Teil des Abends einzuleiten. Zur Einstimmung bat er Boris Retzlaff für einen Gedichtvortrag vor den Altar.
Im Anschluss ging es in den offenen Austausch. Der ehemalige Mesner Volker Kolbus, der das Gebäude kennt wie kein zweiter, wies darauf hin, dass das Gebäude weiterhin der evangelischen Kirchengemeinde gehöre und die Würde des Ortes gewahrt werden solle.
Die Einfälle aus dem Publikum, die Claus Kimmerle auf dem Flipchart notierte, standen dazu in keinem Widerspruch. Sie ließen sich in vier Kategorien einteilen: Öffentliche Veranstaltungen, Möglichkeiten der Begegnung, kreatives Arbeiten und Raum für Glauben.
Zu den Ideen für Veranstaltungen gehörten eine Open Stage, die Nutzung als Ausstellungsraum für Kunst und Kunsthandwerk – genannt wurden beispielsweise Fotos oder Krippen –, Konzerte, Vorträge, Lesungen und Erzählabende. Die Ideen zur Begegnung waren ein Erzählcafé für Mütter, Vereinsversammlungen, ein Kinderflohmarkt, Meditations- und Achtsamkeitsübungen, ein Raum für Stille oder die Verwendung für private Feierlichkeiten. Zum Bereich „Kreatives Arbeiten“ gehörten die Nutzung als Übungsraum für Musiker oder als Tonstudio, auch Kunst- Workshops wurden diskutiert.
Zahlreich waren die Ideen für eine religiöse Nutzung jenseits von Gottesdiensten. Sie reichten von einem pädagogischen Kirchenraum über einen ökumenischen Glaubenstag bis hin zu einer Veranstaltung unter dem Titel „Kirche und Wein“.
Am Ende des Austauschs stand das Fazit, dass jegliche Nutzung engagierte Bürgerinnen und Bürger brauche, die sie in die Praxis umsetzen. Zugleich sollte der Abend nur einen Anfang setzen. Denn das Konzept „Bürgerkirche“ ist offen für alle.